Der ungewöhnliche Held aus Zimmer 13B – Teresa Toten

Der ungewöhnliche Held aus Zimmer 13B von Teresa Toten hat mich schon vom Titel her angesprochen, als ich es bei Blogg dein Buch gesehen habe. Erschienen ist das 352 Seiten starke Jugendbuch im September 2014 bei cbt, also noch relativ frisch. Der Inhalt ist dann nicht ganz so ungewöhnlich, aber dennoch mit einer eigenen Würze, die mir ganz gut gefallen hat.

Adam hat Probleme. So richtige. Wegen seiner Zwangsstörungen ist er in Therapie und in der Selbsthilfegruppe trifft er ausgerechnet auf Robyn, in die er sich mit dem ersten Blick verliebt. Nun will er alles tun, um sie zu erobern. Gar nicht so leicht, wo eine Mutter unter geheimnisvollen Briefen leidet, sein kleiner Halbbruder auch nicht so ganz „normal“ ist und Adam sich von Anfang an in Lügen verstrickt.

Das Buch ist gerade für die Zielgruppe großartig. Selbst ein Junge mit Zwangsstörungen und Ticks erfährt die erste Liebe, kämpft für sie, wächst daran. Und sein Familie ist so herrlich „verrückt“, wie jeder Jugendliche es von seiner eigenen gerne glaubt. Tatsächlich ist Adam schon allein deshalb ein Held, weil er alles verkraftet und überwindet. Der ungewöhnliche Held aus Zimmer 13B ist damit ein Adoleszensroman, auch wenn am Ende einiges sehr schnell geht. Er berichtet von Veränderungen, neu entdecktem Mut und der Erkenntnis, dass wir doch alle ein bisschen bluna sind.

Die personale Sicht auf Adam hat mir gut gefallen. Trotz seiner ungewöhnlichen Umstände und Eigenheiten entsteht da keine Distanz, sondern ich konnte mich als Leser wunderbar in die Geschichte hinein finden. So „unnormal“ Adam auf den ersten äußeren Blick erscheint, so „normal“ ist er bei genauem Hinsehen. So ganz weiß er nicht, wie ihm geschieht und wird damit nicht nur zum ungewöhnlichen Helden, sondern auch zu einem, der seine Heldentat zuletzt erkennt.

Sehr wichtig ist: Das Buch ist kein Liebesroman! Ja, es geht um die erste Liebe und natürlich ist Robyn ein wichtiger Anreiz für Adam. Dennoch ist es eher eine Entwicklungsgeschichte, in der eben auch Liebe vorkommt, als dass das Buch mit dem Klischee eines Liebesromans überworfen werden dürfte. Ich kann den Roman wärmstens empfehlen. Durch den männlichen Protagonisten werden sich auch Jungs als Leser angesprochen fühlen, aber im Grunde ist das Buch für alle geeignet, die begreifen sollen/wollen oder längst begriffen haben, dass normal nur heißt, so zu sein wie alle – und dass dies doch auf niemanden wirklich zutrifft.

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