Der Stern von Erui: Heimkehr von Sylvia Rieß

Nachdem ich vom zweiten Teil des Sterns von Sylvia RießSchattenkriege, so begeistert war, wollte ich natürlich auch wissen, wie die Geschichte angefangen hat. Nun bin ich endlich dazu gekommen, Heimkehr zu lesen, 508 Seiten, dank einer Leserunde bei Lovelybooks.

Sylvia Rieß: Der Stern von EruiDave lebt seit Jahren mit seiner Frau und seinen Kindern in einem gemütlichen Haus am Rande eines Dorfes. Was er allerdings nie jemandem verraten hat, er birgt in seiner Vergangenheit ein unglaubliches Geheimnis. Auch Fenia verbirgt ein Geheimnis. Das Mädchen verschwand vor vier Jahren und wurde für Tod gehalten. Nun ist sie zurück, doch nicht mehr die selbe. Sie verrät nicht, was ihr geschehen ist und behauptet, sie habe alles vergessen. Doch Fenia und Dave werden bald gewahr, dass ihre Vergangenheit sie einholt, als bedrohliche Schatten sie und ihre Freunde bedrohen und alle zusammen in das magische Land Erui verschlagen werden.

Mit dem Hintergrundwissen aus dem zweiten Band waren mir bestimmte Eigenheiten des Buches vertraut. Trotzdem war der Einstieg nicht leicht. Im Prinzip startet die Geschichte mittendrin. Statt bei Fenias Verschwinden anzufangen oder ihrem Zusammentreffen mit Martin und Joe, mit denen sie das erste Mal nach Erui gereist ist, ist Fenia bereits aus Erui zurückgekehrt und hat dort Schreckliches Erlebt. Das ständige Nachfragen ihrer Umwelt sorgt dafür, dass sie ihre Vergangenheit wieder einholt.

Dadurch wird die Vorgeschichte in Rückblenden parallel zur „Jetztzeit“ des Romans erzählt. Ein hochinteressantes Konstrukt, das vor allem eine fast unvorstellbare Arbeit auf Seiten der Autorin bedarf. Die Details und Genauigkeiten hierbei sind wirklich erstaunlich und in meinen Literaturwissenschaftlerinnenfinger juckt die Zeitlichkeit der verschiedenen Erzählebenen immens. Den Überblick zu wahren und nicht verwirrend zu werden, das ist ein großer Vorteil der Geschichte, die mit wunderbaren Bildern und Reizen lockt.

Mitunter widmet der Roman den Nebenfiguren mehr Platz, als der eigentlichen Protagonistin Fenia. Auch das ist aber ein geschickter Trick der Autorin. Zum einen erfährt die Umwelt der Geschichte so eine Aufwertung, zum anderen werden auch die Nebenstränge so wichtig, dass sie zum Ausgang der Geschichte entscheidend dazu gehören. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausgleich gewünscht, so dass auch später die Nebenstränge nicht vergessen werden.  Ein kleines Manko in einem sonst wirklich großartigen Roman.

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