Der Preis der Ewigkeit – Aimée Carter

Der dritte Teil von Aimée Carters Fantasyreihe von  Darkkiss um das Mädchen Kate, das feststellt, dass seine Mutter in Wahrheit eine griechische Göttin ist, den Herrn der Unterwelt lieben lernt und schließlich von einer eifersüchtigen Göttin und Kronos, dem Titan, entführt wird, hat mich bei Blogg dein Buch sofort angesprochen. Ich habe die ersten Teile nicht gelesen, aber ich mag die griechische Mythologie sehr und fand es spannend, die mythologische Welt neu aufgelebt zu sehen. Nicht zuletzt hat auch die Tatsache, dass Kate im dritten Teil Mutter wird eine gewissen Anziehung auf mich. Aber auch die exakt 300 Seiten, die ich für Einmal durchs Regal gut gebrauchen kann, hatten ihren Reiz.

Der Preis der Ewigkeit war gut und schnell zu lesen. Am Anfang war es, dadurch, dass ich die ersten Bände nicht kenne, etwas schwierig die verschiedenen Gottheiten zu identifizieren, da sie allesamt neue Namen tragen. Vor allem hat mich irritiert, dass Hera sich Calliope nennt, eben den Namen, den wiederum in der römischen Mythologie die Muse der Dichtkunst hat. Wer allerdings die Geschichte von Demeter und Persephone kennt, wird schnell die offenen Parallelen erkennen und sich auch schnell zurecht finden. Dann stört es auch wenig, dass die Familienbeziehungen im Olymp eben keine Rücksicht auf etwaigen Inzest nehmen und Kates Eltern Geschwister, ihr Ehemann dazu noch ihr Onkel ist.

Kate hat in Gefangenschaft ihren Sohn auf die Welt gebracht und Kronos ihre Hand versprochen, wenn sie ihn und ihre Familie beschützt. Immer wenn sie diesen Handel auch wirklich eingehen will, aus Opferbereitschaft der Welt und ihrer Liebe gegenüber, kommt ihr aber ihr Ehemann Henry in die Quere. Erst rettet er sie und kommt gerade noch mit dem Leben davon, dann geht er scheinbar einen Handel mit Calliope ein, um bei seinem Sohn sein zu können und abermals Kate zu retten. Meiner Meinung nach fehlt es in dieser Beziehung eindeutig an Aussprachen. Mit etwas Vertrauen und Kommunikation würde nicht nur Kate eine Menge Ärger erspart bleiben.

Das Buch hat erstaunlich schwache und starke Seiten. Gerade am Ende ist der Stil treffsicher und packend, auch der Einstieg ist gelungen. Zwischendurch aber gibt es, eventuell auch durch die Übersetzung, eine gewisse Distanz. Etwa, wenn Kate und James (alias Hermes) nach Rhea suchen (die Gott sei Dank ihren Namen behalten hat). Auch am Ende bleiben bei mir einige Fragen offen, oder besser gesagt Ungereimtheiten, die mir aufgefallen sind. Etwa, warum der Rat so plötzlich seine Meinung zu Kate ändert und sie sogar auffordert, mit zu kämpfen. Und warum Kate, die nicht nur für göttliche Verhältnisse noch relativ jung ist, nicht versteht, dass sie eben nicht allein die Welt retten kann.

Gut fand ich, dass Kate gerade in diesem letzten Band nicht die Figur der Auserwählten einnimmt. Sie ist ein Teil von Kronos, Calliopes und Walters (Zeus‘) verschiedenen Plänen und versucht auf ihre eigene Art, alles zu ändern. Dass gerade darin nicht der Sinn liegt, muss sie am Ende verstehen. Nur gemeinsam kann die Welt gerettet werden, nur zusammen können die Götter den Titanenvater bezwingen – wenn auch mit Verlusten. So wie die Kommunikation in jeder Beziehung wichtig ist, ist eben auch der Zusammenhalt in jeder Familie und bei jeder Aufgabe entscheidend. Und selbst der Größte muss mitunter Schwäche beweisen.

Mich hat Der Preis der Ewigkeit auf jeden Fall gespannt gemacht auf die Vorgeschichte. Vielleicht les ich die dann doch lieber auf Englisch, falls wirklich die Übersetzung die Spannung etwas genommen hat (soll ja vorkommen).

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