Und wieder ist es soweit und ich heiße euch willkommen zum Welttag des Buches. Da gerade auch eine Blogtour bei mir stationiert habt ihr heute mehrfache Möglichkeiten, mitzumachen. (Morgen übrigens folgt schon die nächste Tour 😉

Heute möchte ich euch aber etwas zum Buch erzählen.
Wie zum Buch. Zu welchem Buch denn?
Na zum Buch. Zu dem Buch. Zum Motiv des Buches, seiner Symbolik, seiner Bildhaftigkeit, seiner Geschichte. Denn ich liebe Bücher. Ich lese, um mich zu erholen – oft wirkt das besser als Schlaf bei mir. Ich lese, um in fremde Welten einzutauchen, unbekannte Zivilisationen zu entdecken und dahin zu kommen, wo noch nie ein Mensch zuvor — vergesst den letzten Teil.
Bücher bedeuten für mich Spannung und Entspannung, Leben und Tod, Liebe und Leid. Wenn mich eine Geschichte so richtig packt, zwinge ich mich vor den letzten Seiten zu einer Pause, damit die Anspannung noch etwas hält. Versteht ihr? Manche Bücher sind im Grunde wir richtig guter Sex für den Geist. Und das Buch selbst ist nun mal auch nie ohne Bedeutung.

Bücher sind Medien. Damit sind sie (Achtung, da kommt die Germanistin raus) Unwahrscheinlichkeitsverstärker, Abwesenheitsüberbrücker, Interaktionskoordinatoren und Körperextinsionen.
Bitte was?
Na, Medien erweitern unsern Körper. Wir können damit beispielsweise Dinge abspeichern (Erinnerungsvermögen). Wir können Menschen erreichen, die nicht direkt neben uns stehen (Überbrücken von Abwesenheit) und unser gemeinsames Handeln steuern. Außerdem glauben wir eher Dinge, die wir Schwarz auf Weiß vor uns gesehen haben, als einfachen mündlichen Erzählungen. In Büchern speichern wir Geschichte ab, übermitteln sie über große Distanzen und Zeiträume, belegen damit Dinge, die andere sich nicht vorstellen können und sorgen dafür, dass ganze Gruppen sich so oder so verhalten. Und da wir in Büchern nicht nur Geschichte sondern auch Geschichten vermitteln spielt Literatur meiner Meinung nach permanent mit den Medienfunktionen. Das liebe ich.

Dabei kann es dann auch passieren, dass ein Buch in einer Geschichte vorkommt und besondere Bedeutung erhält. Vor etwa 5000 Jahren wurden die ersten Steintafeln beschrieben. Schrift ist also gleichzeitig etwas in unserem Verständnis Altes und Neues, denn in der Geschichte der Menschheit sind 5000 Jahren ein Wimpernschlag. Auch die Erfindung von Papier aber machte das Buch noch nicht zu einem Allgemeingut. Im Grunde wurde Jahrtausende lang in erster Linie Königsgeschichte und Religion, bzw. Gesetze schriftlich festgehalten. Im 15ten Jahrhundert entwarf Gutenberg dann das Buchdrucksystem mit beweglichen Lettern. Auch davor wurden Bücher schon gedruckt, aber sehr umständlich, indem für jede Seite eine Drucktafel angefertigt werden musste. Die einzeln einsetzbaren Buchstaben, die Gutenberg nutze waren darum eine finanzielle Revolution und gaben dem Buch die Möglichkeit, in „einfache“ Häuser einzuziehen. Mit dem Voranschreiten der Alphabetisierung wurde dann auch die Gruppe der Menschen größer, die Bücher überhaupt zum Lesen nutzen konnten. Ein Meilenstein, denn natürlich konnten Bücher dann wiederum zur Bildung verwendet werden, Informationen konnten einer breiteren Masse einfach zugänglich gemacht werden und Literatur für die Massen wurde überhaupt erst möglich. Dass damit dann auch die Anzahl der Autoren stieg und immer noch steigt ist nur verständlich.

Meiner Meinung nach ist ja das digitale Buch ein weiterer Eckpfeiler in der Erfolgsgeschichte des Buches. Mittlerweile dürfte klar sein, dass gedruckte Bücher immer noch gekauft werden und keinesfalls mit absoluter Verdrängung rechnen müssen. Doch digitale Exemplare sind nicht nur oft billiger als ihre gedruckten Brüder und Schwestern, sie nehmen auch weniger Platz weg, der bekanntlich in unserer dicht bevölkerten Welt ein rares Gut ist. Ich sah einmal in einer Reportage junge Amerikaner, die die Seiten, die sie eben gelesen hatten, aus den Büchern rissen und wegwarfen – aus Platzmangel.

Was ich persönlich schade finde ist die innere Ablehnung, die gerade in der Germanistik gegen elektronische Bücher besteht. Oft dürfen sie als Zitierquelle nicht herhalten. Dabei gibt es nicht nur die Primärliteratur, sondern auch einige Sekundärquellen mittlerweile 1:1 in elektronischer Form. Dennoch müssen Literaturwissenschaftler in die dicken Wälzer schauen, wenn sie daraus zitieren wollen. Irrsinn, denn im Grunde kann mit einem elektronischen Buch noch viel genauer angegeben werden, wo genau das genutzte Zitat steht (Position etc.).

Natürlich mag ich es auch, ein „echtes“ Buch in der Hand zu halten und find das Gefühl von aufwendigen Umschlägen und feinem Papier reizvoll. Aber für Menschen, die viel unterwegs sind oder Kinder haben, die gerne mal an Seiten zerren (da zähle ich mich zu beiden Kategorieren dazu) ist ein elektronisches Lesegerät neben dem Bücherregal wirklich ein sinnvolles Ding.

Natürlich gibt es zum Welttag des Buches auch wieder ein kleines Gewinnspiel. Dieses Jahr gibt es ein Buch zu gewinnen, dass mir leider nicht gefallen hat, euch aber vielleicht umso mehr eine Freude machen kann: Ben Bennetts Die Traumweberin. Im Kommentar möchte ich dafür von euch wissen, was euch an meinem Blog gefällt und was nicht. Warum schaut ihr hier vorbei, was lest ihr, was nicht, was kann ich besser machen und wieso?

Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel:
Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
Das Gewinnspiel endet am 30.4.2016 um 23:59 Uhr.

 

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5 Kommentare

  1. Hallo Eva-Maria,

    so hier kommt der 2.Teil hätte ohnehin etwas den Rahmen gesprengt, wie ich finde.

    Nun ich bin sicherlich über eine Blogtour zu Dir und Deinem Blog gestoßen und bin auch gerne eine Verfolgerin per AboMail.

    Gerne besuche ich Deinen Blog, weil Du nicht dem allgemeinen Mainstream folgst und vielen, verschiedenen Büchern und Leserichtungen eine Chance auf Deinem Blog verschaffst .

    Auch Deine Bewertung empfinde ist als stimmiger/sinnvoller, weil Du den Leser oder die Leserin dazu an hälst, sich wirklich leserlich mit Deiner Meinung zum Buch auseinanderzusetzen statt auf die möglichen Sterne, Herzchen zu schielen …..

    Und zu denken…passt oder passt nicht. Und gut ist es!!

    Was mir persönlich etwas missfällt, ist die Tatsache das Du zwar eine Leiste auf der rechten Seite für letzte Kommentare hast, aber keine für Deine in dem Monat schon behandelten Themen und Bücher. Sodas, dass Zurückgehen etwas schwieriger als bei anderen Blogs sich gestaltet.

    O.K. an das ab-und zu aufkommende Werbebanner habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

    Und vielleicht wäre ein kleiner Farbtupfer auch eine nette Idee.

    Sodas soll es jetzt, aber gewesen sein. Nichts für Ungut.

    Schönes Wochenende…LG..Karin…

  2. Hallihallo 🙂

    Na da versuche ich doch mal mein Glück! Auf deinen Blog bin ich über lovelybooks gestoßen und hab mich auch mal umgesehen. Auf der mobilen Version (bin über Handy online) sieht er nicht so übersichtlich aus, aber ich möchte gleich noch über den pc gucken 🙂
    Aber was mir richtig gut gefällt: du schreibst gerne und dein Schreibstil gefällt mir.
    Und das Buch interessiert mich auch 😉

    Liebe Grüsse
    Nina

  3. hallo
    ich folge dir über Facebook hab aber deinen Blog öfters schon angeschaut 🙂 er ist sehr übersichtlich und tolle Artikel . das Werbebanner stört mich persönlich nicht
    weiter so
    viele Grüße Caren

  4. Hallo Eva-Maria,

    ich bin tatsächlich zum ersten Mal auf Deinem Blog, habe ihn aber gleich mal per E-Mail abonniert, weil mir Deine Art zu schreiben gefällt. Ja, man merkt Dir die Germanistin an — aber das meine ich sehr positiv (Gruß von einer Amerikanistin, die als Nebenfach amerikanische Literatur genießen durfte). 🙂

    Danke übrigens für die Chance auf „Die Traumweberin“ — klingt für mich nach einem Buch, das mir gefallen könnte. Das ist das Schöne an Literatur — sie wirkt auf jeden anders. 🙂

    Liebe Grüße,
    Birgit

  5. Hallo,

    ich schaue immer wieder auf deinem Blog vorbei… meist im Rahmen von Blogtouren, da ich die sehr mag und die Beiträge total gerne lesen… dein Schreibstil gefällt mir sehr gut!
    Das Buch klingt toll und ich würde gerne in den Lostopf hüpfen 😉

    LG

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