Crossfire 2 (Offenbarung) – Sylvia Day

Nein, ich mag es nicht, angefangene Reihen liegen zu lassen. Darum habe ich mich zwischendurch schnell dem zweiten Teil von Sylvia Days Crossfire-Reihe gewidmet. 416 Seiten waren dabei auch kein schlechter Anreiz, mein Einmal durchs Regal Konto aufzustocken.
Eva und Gideon sind ein Paar und darüber eigentlich sehr glücklich. Sie lieben sich, sie haben guten Sex und rücken immer näher zusammen. Paartherapie und Einzelsitzungen für Gideon sollen helfen, ihre alten Wunden verheilen zu lassen. Dabei schwanken sie immer wieder zwischen absoluten Hochs und tiefen Schluchten, die beide zum Verzweifeln bringen. Evas alter Rockstarfreund taucht auf und will sie zurück und auch Gideon hat noch mit seiner Ex-Verlobten Corinne zu kämpfen, die ihn nicht loslassen will. Als nach einem gemeinsamen Wochenenden Eva und Gideon damit konfrontiert werden, dass Evas bester Freund zusammengeschlagen wurde und Eva herausfindet, dass ihr ehemaliger Stiefbruder, der sie vergewaltigt hat, kurz darauf ermordet wurde, überschlagen sich die Ereignisse. Gideon scheint den Kontakt abzubrechen und Evas Unsicherheit lassen sie tief fallen. Erst nach und nach erkennt sie, dass ihre große Liebe sie auch diesmal mit allen Mitteln beschützen will.
Wie die Protagonisten schwanke ich beim Lesen der Crossfire-Bücher. Zwischen kitschigen Szenen und überklaren Momenten gibt es wirklich gute Episoden und ausgeklügelte Wendungen. Nathans Rückkehr kam für mich beispielsweise nicht so überraschend wie für Eva, auch die Folge der Ereignisse war voraussehbar. Andere Verhaltensweisen der Figuren dagegen fand ich unterhaltsam und lesenswert.
Die erotischen Szenen fügen sich nahtlos in die Liebesgeschichte ein. Die Konzentration liegt nicht etwa auf dem Sex per se, sondern auf der ganzen Beziehung, an der beide viel zu arbeiten haben. Die Nebenhandlungen gehen dabei nicht verloren. Die Autorin zeigt, dass auch Menschen, die frisch verliebt sind und für diese Liebe leben noch mehr im Leben haben, also nur diese Fokussierung. Die Nebenhandlungen sind dabei nicht immer für die Haupthandlung von Bedeutung, was meiner Meinung nach ein wenig Realismus in die Geschichte bringt. Freundschaften, Familie, Arbeit und körperliche Probleme gehören zu Evas und Gideons Leben, wie zu jedem anderen dazu. Die Weltfremde, die durch den unverschämten Reichtum von beiden Figuren zuvor erzeugt wurde, wird hier etwas zurückgenommen. Sie sind auch nur Menschen, noch dazu ziemlich verquere. Mit zunehmender Nähe zwischen den Figuren, kommen sie auch dem Leser näher, Enthüllungen werden gegeben, gerade so viel, dass manches Verständlicher wird und neue Fragen aufgeworfen werden. Zwischen Kitsch und Interesse schafft es das Buch darum, dass zumindest ich wissen will, wie es weiter geht.

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