Blogtour – Der magische Hauch: Die "Entstehung" der grimmschen Märchensammlung

Auch heute gastiert eine Blogtour bei mir, denn Kathrin Schröders Märchensammlung Der magische Hauch hat uns inspiriert. Gestern konntet ihr bei Bücherfunke etwas über die Unterschiede zwischen den Märchen der Brüder Grimm und Der magischen Hauch erfahre, morgen gibt es bei Büchertraum noch ein Interview mit der Autorin. Heute möchte ich euch aber etwas über die Entstehung der grimmschen Märchen erzählen.

Die Grimms

Um die grimmschen Märchen kommen wir einfach nicht vorbei. Kinderbücher, Lieder und Filme, ja selbst in der Literaturwissenschaft sind sie allgegenwärtig. Jacob und Wilhelm Grimm selbst waren nichts anderes als Literaturwissenschaftler. Ethymologen, die den Ursprung der Wörter suchten und im Grimmschen Wörterbuch der deutschen Sprache noch heute geltende Herleitungen zu unserer Sprache sammelten. Heute gibt es ihr Wörterbuch sogar im Internet. Darin erklären sie das Wort „Gebrüder“ bereits als veraltet. Außerdem umfasst der Begriff eigentlich alle Brüder einer Familie. Jacob und Wilhelm hatten aber noch drei weitere Brüder sowie eine Schwester. Heute ist es in der Literaturwissenschaft nicht gern gesehen.  Und auch im täglichen Sprachgebrauch setzt sich mehr und mehr der korrektere Begriff Brüder durch.

Mein Lieblingsmärchne: Rotkäppchen (Foto: cocoparisienne / pixabay.de)

Die Märchen

Gesammelt haben sie auch die Märchen. Begonnen haben sie damit 1806. Während Wilhelm Grimm keine Anstellung fand, arbeitete Jacob als königlicher Bibliothekar. 1812  erschien dann die erste Version der Kinder- und Hausmärchen. Über 200 mündliche Überlieferungen haben die Brüder zusammengetragen und aufgeschrieben. Dabei sind sie aber nicht, wie gerne gesagt wird, sammelnd übers Land gefahren, sondern haben vor allem die Texte anderer Märchensammler, die ebenfalls aus der gebildeten Schicht stammten, zu einem Buch gefasst. Die Texte wurden nach den stilistischen Vorstellungen der Brüder umgeformt. Dass diese Vorstellung nicht allen passte, zeigte sich, als die erste Ausgabe der Märchen nur schlecht verkauft werden konnte. Brutale, blutige und sexuelle Stellen mussten angepasst werden. Die bösen Mütter wurden zu bösen Stiefmüttern, der Sex wurde gestrichen, das Blut weggewischt. Geblieben sind die Kinder- und Hausmärchen, wie wir sie heute kennen. Ein Erfolg war diese Ausgabe bereits in der Romantik.

Die Zeit

Die Brüder Grimm waren Vertreter der Romantik. Das hat die Entstehung der grimmschen Märchensammlung nicht nur begünstigt, sondern ganz entscheidend dazu beigetragen. Nach dem französischen Krieg und dem nüchternen Zeitalter der Aufklärung verstanden sich die Romantiker einerseits als diejenigen, die sich auf das Übernatürliche und Magische rückbesinnten, andererseits als die, deren Aufgabe es war, Deutschland zu vereinen und die Sehnsucht nach Heimat, nach Gemeinschaft und Einheit zu stillen. Das Deutsche Wörterbuch ist ebenso ein Ergebnis dieser Ideen, wie die Märchensammlung. Während das eine zum ersten Mal in der Geschichte, deutsche Wörter sammelt, erklärt, ableitet und auch ihre Rechtschreibung festlegt, stellt das anderer ein kultureller Korpus das, der Tugenden und Eigenschaften wie Treue, Mut und Ehrlichkeit positiv bewertet. Die Märchen waren also nicht nur Unterhaltung, sondern auch Lehrmittel – und das sind sie bis heute geblieben.

Gewinnspiel:

Mit etwas Glück könnt ihr auch einen der folgenden Preise gewinnen (vergesst nicht, auch bei den anderen Beiträgen zu kommentieren und euch Lose zu sichern):
Der magische Hauch Hardcover.
Ein Stofftier (der Frosch aus dem Froschkönig).
Märchen in einem guten alten Märchenfernseher.
Ein Beutelchen mit den Diamanten aus Schneeweißchen und Rosenrot.
Rosen-Salzbad von Dornröschens Rosenstrauch.
Ein Spatzen-Fensterhänger von der Familie des Spatzes, der Dornröschen erzählt.

Verratet mir im Kommentar, was ihr aus den Märchen gelernt habt und schon wandert ihr in den Lostopf.

Teilnahmebedingungen:

  • Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung der Eltern.
  • Versand nur innerhalb von Deutschland und Österreich. Für den Postversand wird keine Haftung übernommen.
  • Das Gewinnspiel endet am 04.09.2016 um 23:59 Uhr. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt man sich im Gewinnfall bereit, öffentlich namentlich am Ende der Blogtour genannt zu werden.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  • Keine Barauszahlung des Gewinnes möglich.
  • Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung mit Facebook und wird nicht von Facebook organisiert.

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10 Kommentare

  1. Das nicht alles schwarz weiß ist und das es sowohl Gute, als auch Böse gibt.

    Liebe Grüße,
    Daniela

  2. Hallo ,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag.
    Es gibt viel positives und auch negatives und das nicht nur Gut gibt sondern auch Böse .
    Ich wünsche Dir schönes Wochenende:)

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt (Stern44 )

  3. Das Fantasie einfach toll ist und man so schön träumen kann und auch wenn man schon groß ist! 🙂
    VLG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

  4. Hallo
    Das man trotz als Erwachsene in einer Märchenwelt träumen kann. Das es trotz das Böse auch das Gute gibt, und man die Hoffnung nicht aufgibt.
    Lg Stefanie

  5. Hallo,

    das man auch immer den Charakter einer jeden Person beachten muss und es nicht einfach nur schwarz und weiß gibt 😀

    LG

    1. Ich finde auch, dass der Reiz an Blickwinkeln und Schattierungen festzumachen ist. Lg

  6. Liebe Eva-Maria!

    Durch Märchen lernen wir schon als Kinder, dass auch bei Widrigkeiten des Lebens immer wieder neue Hoffnung geschöpft werden kann — der Glaube, dass es besser werden kann. Selbst wenn das als Erwachsener nicht mehr so einfach ist, bleibt dennoch dieser Hoffungsschimmer erhalten — und oft macht gerade dieser den Unterschied. 🙂

    Einen schönen Sonntag,
    Birgit

    1. Ganz toll formuliert! Und du hast absolut recht.

      1. Liebe Eva-Maria,

        ich finde es wirklich toll, dass Du Dir die Zeit nimmst, die Kommentare zu beantworten. Das findet man echt selten. 🙂

        Liebe Grüße und eine ganz schöne Woche,
        Birgit

        1. Ich beantworte nicht jeden Kommentar, versuche aber so oft es geht Rückmeldung zu geben. Diese Interaktionsmöglichkeit ist immerhin ein Vorteil eines Blogs. Und es ist nur fair. Leser, die kommentieren, nehmen sich ja auch für mich Zeit.
          Lg
          Eva

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