Blogtour „Das Geheimnis der Sternentränen“ – Prothesen und andere Körperextinktionen

Der vorletzte Tag der Tour zu Das Geheimnis der Sternentränen von Anke Höhl-Kayser hat euch zu mir geführt. Wie schön. Gestern konntet ihr bei Mandy einiges über Trisomie 21, auch bekannt als das Down Syndrom., erfahren. Morgen greift Marion das Thema Klonen auf. Bei mir geht es dagegen um Prothesen und was heute schon alles machbar ist.

Mehr vom Körper?

In Jades und Melodys Zeit sind Prothesen alltäglich. Sie sind keineswegs lediglich Hilfen, wenn jemand ein Körperteil verloren hat, sondern sollen den menschlichen Körper erweitern und verbessern. Implantationen im Augen, die mehr Details erkennen, aber auch künstliche Hände, die schneller, akribischer und stärker sind. Doch hinter den Vorteilen steht auch die Kontrollinstanz von Gold, der Erdenpräsidentin. Sie kann die biometrischen Daten einsehen und in ihren Untergebenen sogar Selbstzerstörungsmechanismen einbauen. Der Traum, auch den Körper technisch aufzuwerten, ist aber heute schon gar nicht mehr so weit weg.

Ein langer Weg

Die ersten Gliedmaßen wurden bereits im 20. Jahrhundert vor Christus ersetzt. Im Ägyptischen Museum in Kairo kann ein künstlicher Zeh bestaunt werden, der an einer Mumie gefunden wurde. Auch in antiken Berichten finden sich immer wieder Hinweise auf das, was wir heute Prothese nennen. All diese künstlichen Gliedmaßen waren einerseits nur äußerlicher Natur – Organe beispielweise konnten nicht ersetzt werden – und oftmals starr, unbeweglich und schwer. Optisch war die Illusion eines „ganzen“ Körpers gegeben, funktional aber keineswegs.

Die eiserne Hand und Sternenläufer
Alle lieben künstliche Hände (Foto: Tumisu/pixabay.de)

Auch in Das Geheimnis der Sternenträgen spielt eine künstlicher Hand eine Rolle. Das Motiv kennen wir bereits aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Bekannt ist zum Einen Götz von Berlichingen mit der eisernen Faust, den Goethe in seinem stürmerisch-drängerischen Erstlingsdrama zur Hauptfigur erwählt hat, und ein Vater-Sohn-Gespann, das gerade durch eine neue Generation ergänzt wird. Annakin und Luke Skywalker. Bereits bevor Annakin zu Darth Vader wird (und quasi nur noch aus Prothesen besteht) hat er eine künstlicher Hand, ein Umstand den er an seinen Sohn quasi weitergibt, als er ihm die Hand abschlägt. Warum ich damit anfange? Weil in Star Wars ein entscheidender Unterschied aufgemacht wird: Die künstlichen Hände sind optisch teilweise nicht von echten zu unterscheiden (furchtbar praktisch beim Drehen^^), haben aber durchaus Funktionen und Stärken zusätzlich zu denen einer biologischen Hand. Dennoch kommt keiner auf die Idee, sich seine Hand freiwillig ersetzen zu lassen.

Warum immer die Hand?
Greifen und begreifen von Anfang an. (Foto: HolgersFotografie / pixabay.com)

Dass es gerade so oft die Hand ist, die eine Veränderung erfährt, liegt am alltäglichen, nahezu permanenten Gebrauch dieser Körperteile. Ich tippe dies mit meinen Händen, spüre die Tatstatur, drücke, hebe die Finge, … Wir greifen und begreifen bereits als Babys mit den Händen. Wenn jemand dies gewohnt ist, ist die Vorstellung ohne Hände klar zu kommen unendlich schwer. Respekt an alle, die das tagtäglich schaffen, mit ihren Füßen Dinge leisten, die ich kaum mit den Fingern kann, oder ihr Leben mit ihrer Stimme steuern!

Gleichzeitig hadern wir immer mit dem was wir haben. Könnte ich nur ein wenig schneller tippen, wäre der Beitrag schneller geschrieben, manche Arbeiten wären schneller erledigt und ich hätte mehr Zeit für anderes. Stärker, schneller, mächtiger zu sein – das verbinden wir instinktiv mit Händen. Zauberei imaginieren wir in melodische Sprüche und Handbewegungen.
Prothesen sind heute schon unglaublich nah an den Vorstellungen dran, die wir aufgezeigt bekommen. Optisch sind sie auf den ersten Blick kaum von echten Körperteilen zu unterscheiden. Mittlerweile gibt es die ersten Prothesen, die per Gedanken steuerbar sind und flüssige Bewegungen machen.

Und die Augen?
Mehr sehen? (Foto: Giuliamar/pixabay.com)

Jade hat auch in ihren Augen Implantate, die sie weit mehr wahrnehmen lassen, als es einem normalen, gesunden Auge möglich ist. Implantate sind Prothesen im Köper, die entweder ein Organ ersetzen oder auch es ergänzen. Während das menschliche Augen auf einen gewissen Frequenzbereich des Lichts beschränkt ist, kann Jade mit ihrem Implantat zusätzliche Spektren abdecken und gleich analysieren, was sie da sieht. Ihre Augen sehen schneller, mehr und deutlicher. Brillen sind in ihrer Zeit nicht nötig, da das Implantat Sehschwächen – sofern sie vorhanden sind – bereinigt. Auch heute gibt es bereits Retina-Implantate, die Sehschwächen dadurch aufheben sollen, dass die eigene Netzhaut ersetzt wird. Eine Ergänzung, wie im Roman, ist aber etwas anderes. Doch auch das ist bereits in seinen Grundzügen Realität. Ein winziges Implantat, das in die Hornhaut des Auges eingearbeitet wird, kann eine Brille unnötig machen. Technische Raffinessen wie Jade sie kennt, gibt es aber noch nicht (jedenfalls nicht offiziell 😉 )

Mehr als nur der Körper
Wie viel „mehr“ braucht unser Körper schon? (Foto: intographics/pixabay.com)

Ihr seht, auch heute ist einiges möglich, von dem die Science Fiction schon lange träumt. Vieles gibt es aber auch noch nicht und manches wird es auch nie geben. Doch wo ich so lange von eventuellen Ergänzungen des menschlichen Körpers gesprochen habe, möchte ich noch kurz auf all die Dinge eingehen, die unseren Körper heute schon erweitern. Seien es Rollstühle, Hörgeräte, Defibrillatoren oder andere Geräte – alle diese Dinge machen das Leben derer, die es nicht so leicht haben, wie der langweilige Durchschnitt, (oft) einfacher.

Mal abgesehen von den „Kleinigkeiten“, die wir alle nutzen. Mikrophone, Autos, (Mobil)Telefone, Internet, Tastatur, … alles vergrößert das Potential dessen, was wir mit unserem Körper erreichen können. Weite Strecken sind mit Fahrrad, Bahn, Auto, Flugzeug kein Problem, wir können mit Menschen in Echtzeit kommunizieren, die auf der anderen Seite des Globus stehen, ich brauche nicht meine Stimme, um euch etwas über Prothesen zu erzählen. Wir nehmen das alles alltäglich an und denken selten darüber nach. So geht es auch Jade und Melody, die sich über das, was aus unserer Sicht besonders ist, keine Gedanken machen, weil es für sie normal ist. Das der Roman auch hier ansetzt, finde ich toll.

Gewinnspiel

Heute habt ihr die Möglichkeit, in den Tour-Lostopf für eine signierte Ausgabe von Das Geheimnis der Sternentränen oder ein Überraschungsbuchpaket zu hüpfen. (Für mehr Lose müsst ihr nur bei den anderen Tour-Stationen reinschauen und dort kommentieren). Verratet mir, ohne welches Gerät ihr euch euer Leben nicht mehr vorstellen könnt.

Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.


Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
Das Gewinnspiel wird von CP – Ideenwelt organisiert.
Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
Sollte der Gewinner sich im Gewinnfall nach Bekanntgabe innerhalb von 7 Tagen nicht bei CP-Ideenwelt melden, rückt ein neuer Gewinner nach und man hat keinen Anspruch mehr auf seinen Gewinn.
Das Gewinnspiel endet am 26.2.2017 um 23:59 Uhr.

Hier nochmal für euch der Fahrplan in der Übersicht:

1 Tag: Anke Höhl-Kayser und ihr Buch „Das Geheimnis der Sternentränen“ bei Jens

2 Tag: Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? bei Astrid

3 Tag: junger Mann/ältere Frau – ist das heutzutage überhaupt noch ein Thema? bei Diana

4 Tag: Die mittelalterliche Welt Ägeon bei Diana

5 Tag: Down Syndrom bei Mandy

6 Tag: Prothesen bei mir

7 Tag: Klonen bei Marion

8 Tag: Gewinnspielauslosung auf allen Blogs

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14 Kommentare

  1. Hallo und guten Tag,

    da ich liebend gerne koche und backe würde ich mal spontan sagen und schreiben einen Kochherd.

    Denn wie früher…möglicherweise Holz oder Kohlen für die Befeuerung heran zu schleppen mag ich überhaupt nicht….außerdem die Zeit…..heute Herdplatte anstellen und man kann einfach los legen.

    LG..Karin…

    1. Liebe Karin,
      Ein wunderschönes Beispiel wie unterschiedlich die Blickwinkel sein können. Nur wenige würden auf deine tolle Idee kommen.
      Lg
      Eva

  2. *hust* ich würde ja glatt sagen mein Handy, das wäre aber Klischeehaft gegenüber meiner Generation hihi. Ansonsten wäre es entweder das Auto ( wenn das als Gerät zählt) oder tatsächlich mein Kindle.^^

    Liebe Grüße

    1. Vielleicht gilt das Handy ja als Klischee, weil es wahr ist, dass wir heute unser „normales“ Leben ohne nicht mehr bewerkstelligen könnten. Ja, das ist sehr plakativ, aber die Gewöhnung an Luxus ist eine schnelle Sache.

    2. Liebe Carina,

      ich wäre auch ohne Handy und PC ganz schön aufgeschmissen.
      Lg
      Eva

  3. Hallo und vielen Dank für diesen aufschlussreichen Beitrag zur Blogtour! Ich könnte definitiv nicht auf mein Smartphone verzichten. Und gleich danach kommt mein Notebook.

    Herzliche Grüße
    Katja

  4. Ohne meinen Ebookreader.

    Liebe Grüße,
    Daniela

    1. Ohne den bräuchte ich auf jeden Fall bald ein paar neue Arme😂

  5. Hey,
    danke für deinen tollen Beitrag zur Blogtour!
    Heutzutage gibt es wirklich so vieles, worauf wir nicht verzichten können. Der erste Gedanke gilt wirklich dem Handy, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, ist das Handy eigentlich so banal im Vergleich zu anderen Geräten, ohne die es man eigentlich nciht leben kann. Da muss man nur einen kleinen Blick in die Medizin werfen.
    Aber leider wäre es wirklich das Handy … Ohne wäre mir die Bloggerarbeit bzw. der Kontakt in diese Welt via FB erschwert und ich könnte meinen Freund nicht erreichen, wenn er nicht da ist 😀 Mein Handy wird wesentlich weniger genutzt, wenn das Gegenteil der Fall ist^^

    Liebe Grüße
    Ann-Sophie

    annso.schnitzler@online.de

    1. Medizin ist natürlich ein wichtiger Stichpunkt. Denke mal an die Blutzuckertestgeräte für Diabetiker oder -etwas einfacher – die Brille.

      Lg

  6. Huhn ohne mein ipod und Handy ohne Musik/horbuch und Bücher geht nix hihi

  7. Huhu,

    dir erstmal lieben Dank für deinen Beitrag.

    Puh, deine Frage ist echt schwer, denn wenn man drüber nachdenkt, ist man doch sehr verwöhnt von all der Technik.

    Ohne Smartphone wäre schon fatal, wenn ich denke, wie oft ich dazu greife, dicht gefolgt von Laptop und Reader, aber auch meine Kaffeemaschine ist ein lebenswichtiger Begleiter. Ich entscheide mich aber fürs Smartphone, weil das vieles kann. 🙂

    Liebe Grüße
    Silke

  8. Hallo,

    bei mir wäre es wahrscheinlich mein Laptop, da ich den täglich benutze und auch z.B. für mein Studium sehr brauche 😉

    LG

    1. Ach ein guter Punkt, dass es manchmal gar nicht unsere eigene Entscheidung ist, ein Gerät essentiell werden zu lassen. Auch meine Arbeit wäre ohne Rechner undenkbar.

      Lg

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