Acht Sinne – Band 2 der Gefühle von Rose Snow

Natürlich habe ich für die Blogtour (da läuft heute noch ein tolles Gewinnspiel!) zum zweiten Band der Gefühle der Acht Sinne Reihe von Rose Snow auch das 332 Seiten lange Buch gelesen.
Lee tritt ihre Wächter-Prüfung an und besteht mit Hilfe und etwas Glück. Nachdem sie auch Jesper wiedergefunden hat, macht sie sich mit ihm auf die Suche nach dem Lichtstein. Dabei gabeln die beiden auch Ben auf und ein Machtkampf zwischen den Jungs entsteht. Nachdem sie durch das Wutland gereist sind, kommen sie zum Land des Vertrauens und das stellt Lee ganz schön auf die Probe.
Das Buch gehört zu einer Reihe, darum sind Anfang wie Ende teilweise frei. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht kenne (wird umgehend nachgeholt) war es für mich kein Problem, dem Verlauf zu folgen. Wichtige Eckdaten werden genannt, im Lauf der Geschichte werden Ereignisse aufgedeckt, die im ersten Band von Bedeutung waren, so dass ich, ohne Details zu kennen, informiert genug war, mich zurecht zu finden. Auch das offene Ende ist kein abgekacktes, weil durchaus Handlungsfäden zu Ende gesponnen werden, so dass ein runder Verlauf entsteht und das Ende des Buches für den Leser plausibel ist.
Die Ich-Erzählerin ist relativ distanziert, einige Gedanken und Gefühle werden nicht unmittelbar genannt und gezeigt, so dass sie sich nicht nur entwickeln, sondern auch immer wieder Neues von sich für den Leser preisgeben kann. Als Vertreterin der Wachsamkeit punktet sie mit mehr und minder interessanten Details wie Atemanzahlen, ist dadurch aber oft so nach außen gekehrt, dass sie ihre eigenen Gefühle erst relativ spät bemerkt.
Die unterschiedlichen Eigenheiten der Länder fand ich große Klasse und mit viel Liebe zu Detail entworfen. Eigene Rituale, Ernährungsgewohnheiten, regionale Unterschiede, das alles macht die Welt der Acht Sinne äußerst durchdacht. Da Lee viele dieser Eigenheiten erst erfährt und durchlebt, lernt auch der Leser sie kennen, ohne hineingeworfen zu werden. Diese Herangehensweise finde ich sehr schön, da der Leser so nach und nach hineinrutscht.
Der Stil ist rund, wiegt hier mit tollen, lebensechten Handlungen, die die Geschichte vor meinem inneren Auge Wirklichkeit werden ließen, und bremst da wieder durch beschreibende Absätze, die Land und Leute näher beleuchteten.
Auch finde ich es schön, wie behutsam beispielsweise die Dreiecksbeziehung zwischen Jesper, Lee und Ben sich entwickelt. Keine unmenschlich großen Gefühle vom ersten Tag an, sondern hier und da Momente, die sich in Kreisen ziehen und langsam aufbauend wirken. Kein Hals über Kopf und darum umso schöner, beim Verlieben dabei zu sein und das Auf und Ab von den leichten Schmetterlingen an zu betrachten.

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