20.12 Katherina Ushachov im weihnachtlichen Interview

Katherina Ushachov begeisterte dieses Jahr mit ihrem Debütroman Zarin Saltan, dem achten Band der Märchenspinnerei, von der ihr morgen noch etwas hören werdet. Sie ist nicht nur drei Jahre jünger als ich, sondern hat es in der Zeit geschafft, freie Lektorin zu werden. Gekoppelt mit ihrer Autorentätigkeit ist sie ein Vollblut-Büchermensch mit Liebe fürs Detail. Warum sie die Dinge gerne hintereinander und nicht alles zusammen mag, wie zu Ton-Weihnachtsdörfern steht und wie sie Weihnachten als Kind neu kennengelernt hat, verrät sie mir heute.

Autorin Katherina Ushachov (Foto: Katherina Uschachov)
Schreibtrieb: Noch vor der Buchmesse haben die ersten ihren Kaffee mit Spekulatius genossen. Mittlerweile dröhnt es aus jeder Werbung, dem Radio, den Supermarktregalen. Es weihnachtet. Bei dir auch schon?

Katherina: Noch nicht sonderlich. Es gibt Weihnachtsgebäck – wir hatten Pfeffernüsse und jetzt diese Lebkuchenschokobrezeln im Haus, aber dekoriert wird erst später. Noch stehen alle Zeichen auf Herbst. Vermutlich werde ich so RICHTIG nach meinem Geburtstag anfangen, es weihnachten zu lassen. Ich fand es immer so doof, wie oft ich an meinem Geburtstag schon Weihnachtssticker geschenkt bekam oder es nur noch Karten mit Weihnachtsmotiven gab.
Oder dieses merkwürdige Hybridding zwischen „Es ist eigentlich noch Halloweenzeit, aber wir stellen jetzt schon mal den Weihnachtsmann neben den Kürbis“.
Aber sobald mein Geburtstag (ich habe kurz nach Allerheiligen) vorbei ist, bin ich dann auch in Weihnachtswunderwinterstimmung. Und ab da kenne ich keine Gnade mehr, was Dekoration angeht 😉.
(Falls jetzt ein falscher Eindruck aufkommt: Ich liebe Weihnachten und Weihnachtsstimmung. Aber erst Halloween, dann mein Geburtstag, DANN mache ich Weihnachten 😀 )

Schreibtrieb: Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, trällere ich mit den Kindern beim Backen „In der Weihnachtsbäckerei“ oder sehe den ersten Harry Potter Film. Die große Halle an Weihnachten … hach. Welche Musik oder welcher Film erinnert dich sofort an Weihnachten?

Katherina: Weihnachtsmann und Co. KG – ich habe als Kind sehr ungerne Filme mit echten Menschen geschaut. Die waren mir irgendwie zu anstrengend. Aber DEN Trickfilm schaue ich immer noch wahnsinnig gerne.
Weihnachtsmusik in dem Sinne ist für mich ein bisschen was Exotisches als Mensch mit Migrationshintergrund. Kenne ich in der Form aus meiner Kindheit nicht, aber ich trällere „Neujahrslieder“ (was aufs Gleiche hinauskommt 😊 ).

Schreibtrieb: Um alles mit Zitronat und Orangeat mache ich gerne einen großen Bogen. Welches Weihnachtsgewürz magst du überhaupt nicht?

Katherina: Hm, bisher ist mir keins negativ aufgefallen. Aber wie gesagt, ich kenne eine Weihnachtsbäckerei in dem Sinne auch erst seit einigen Jahren. Falls es als Gewürz zählt: Ich mag keine Weihachtspralinen o.ä., in denen spürbar Alkohol enthalten ist. Allein der Geruch ist mir so unangenehm, dass sich mir der Magen dreht.

Schreibtrieb: Das kann ich sehr gut verstehen, die mag ich generell auch nicht. Seit Mitte Oktober wuseln bei uns zwei kleine Katzenkinder durchs Haus. Auf Lametta werde ich dieses Jahr wahrscheinlich verzichten. Was darf an deinem Weihnachtsbaum überhaupt nicht fehlen?

Katherina: Figuren. Kugeln sind schön und gut, aber ich will auch lustige Figürchen, Ansteckvögelchen und andere Spielereien. Und Lichter. Außerdem habe ich ein ganzes Dörfchen aus Tonhäusern, die unter den Baum müssen. (Lametta dagegen mag ich nicht besonders. Oder Engelshaar. Das flirrt noch Monate später aus irgendeiner Ecke entgegen, wenn man staubsaugt 😀 )

Schreibtrieb: Das Weihnachtsdorf meines Mannes gehört bei uns jedes Jahr auch dazu. Mein Mann und ich haben uns zu Weihnachten die Reparatur der Badewannenarmatur gegönnt. Mit welcher großen Kleinigkeit kann man dir dieses Jahr das Weihnachtsfest versüßen?

Katherina: Das ist mein erstes Weihnachten, das ich in der eigenen Wohnung verbringe, mit einem duftenden, lebendigen Weihnachtsbaum. Irgendwie fällt mir gar nichts mehr ein, was mir zu meinem Glück fehlt – außer, jemand macht für mich einen Kuchen *-*

Schreibtrieb: Dieses Jahr wird das Weihnachtsessen am ersten Feiertag zum ersten Mal nicht im Wohnzimmer meiner Oma stattfinden. Ich weine jetzt schon deswegen (wirklich!). Welche Tradition aus deiner Kindheit wünschst du dir manchmal zurück?

Katherina: Wie ich schon schrieb: Weihnachten feiere ich erst, seit ich in Deutschland lebe und auch da war es vor allem so, dass die Dinge, die wir sonst immer zu Neujahr getan haben (Baum aufstellen, Geschenke und so) dann eben eine Woche eher getan wurden, damit ich als Kind meine Geschenke nicht später kriege, als die deutschen Kinder :D. Daher bin ich in Sachen Tradition sehr flexibel. Solange ich was unter dem Baum zum Auspacken habe und solange ich mir an Neujahr per Stream kitschige russische Sendungen reinziehen kann bis drei Uhr morgens bin ich glücklich 😀

Schreibtrieb: Wir sind Buchmenschen und wünschen uns natürlich Bücher unterm Baum. Und wir verschenken sie auch. Welches wirst du dieses Jahr verpacken?

Katherina: Das kann ich leider nicht verraten. Was, wenn derjenige, für den es ist, über den Blog hier stolpert? :O Aber ja, ich verschenke auch dieses Jahr wieder ein Buch. Vielleicht auch zwei.

Schreibtrieb: Dein neuer Roman „Zarin Saltan“ wird bestimmt auch das ein oder andere freudige Strahlen am Weihnachtsabend auslösen. Hat dich das Weihnachtsfest bisher denn auch schon literarisch inspiriert?

Katherina: Ui, da stößt du mich auf was, ich wollte doch den Post schreiben, dass man bitte, wenn man signierte „Zarinnen“ zu Weihnachten verschenken möchte, zügig bei mir vorbestellen soll!
Ich habe bisher einige KGs und ein Gedicht mit Weihnachtsbezug geschrieben. Aber größere Würfe habe ich bisher nicht an Weihnachten gehabt. Außer dem einen Testroman, in dem meine Vampir*innen Weihnachten feiern und sich gegenseitig Geschichten erzählen, die alle auch irgendwas mit Weihnachten zu tun haben sollen. Aber die … sagen wir, sie sind nicht sehr gut.

Schreibtrieb: Naja, das liegt ja auch im Auge des Betrachters. Es ist immer wieder großartig, zu sehen, wie vielfältig doch das große Feld der Literatur ist. Apropos: Auf welches Werk von dir dürfen wir uns denn für 2018 schon heute freuen?

Katherina: Ich darf es euch leider noch nicht verraten, aber so viel sei gesagt:

–          Es ist ein Verlagsbuch

–          Es handelt sich um das erste Buch, das ich je geschrieben habe

–          Es handelt sich um eine düstere Dystopie mit einer Prise Satire und einem Körnchen Zynismus

–          Es ist keine Märchenadaption

Schreibtrieb: Na, du machst es aber wirklich spannend. Danke für deine Zeit.
Was ihr heute gewinnen könnt:

Katherina hat euch drei ebooks von Zarin Saltan mitgebracht, für die ihr nun in den Lostopf springen könnt. Verratet mir, welche weihnachtliche Tradition für euch irritierend ist. Für mich ist das beispielsweise das Unding Würstchen und Kartoffelsalat an Heilig Abend zu essen. Bei uns wurde immer festlich aufgetischt. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen und werde es nie, nie, nie ausprobieren^^.

Teilnahme ab 18 oder mit Einverständnis eines Erziehungsberechtigten, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden. Leser meines Blogs, die mir folgen und teilnehmen, bekommen ein Los extra. Generell habt ihr bei jedem Türchen die gleiche Chance, zu gewinnen. Das Gewinnspiel für den Gewinn zum 20.12.17 beginnt mit diesem Post und endet am 23.12.2017, 23:59.

 

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7 Kommentare

  1. Guten Morgen! 🙂
    In den Lostopf hüpfe ich heute nicht, aber protestieren möchte ich trotzdem: Kartoffelsalat an Weihnachten ein Unding? 😮 Gehört bei uns auch vollkommen traditionell dazu 😄 man hat doch nach der Bescherung gar nicht die Zeit, da noch groß aufzutischen am Abend. Das machen wir dann am 1. Feiertag. … und am 2. – allerdings hängts da mit meinem Geburtstag zusammen 😄

    Liebe Grüße!
    Gabriela

    1. Wie gesagt, ich kenne es nur so, dass groß gekocht wird, an Heilig Abend, wie am ersten Weihnachtsfeiertag und wenn am zweiten Gäste kommen, auch da. Ich habe noch nie Kartoffelsalat und Würstchen zu Weihnachten gegessen – und habe nicht vor, das zu ändern 😊🤣

      1. Oliviersalat (russischer Kartoffelsalat), aber ohne Würstchen ist für mich ja eher Silvesteressen. Da allerdings ein Gericht unter drölfzig 😀

  2. Hallo und guten Tag,

    Karoffelsalat mit Würstchen gab es immer bei meinen Eltern am Heiligenabend in Frankfurt.
    Und ich fand,, dass auch nicht so schlimm

    …..ich denke mir, jeder hat so seine Essgewohnheiten auch an Weihnachten .

    Und das ist auch gut…so

    Das Gewinnspiel lasse ich gerne aus, da ich den Roman schon habe.

    LG..Karin…

  3. Hallo,

    versuche nochmal mein Glück, jetzt weiss ich ja,, wo ich für die Gewinner nachschauen kann.

    Die Tradition Kartoffelsalat mit Würstchen kenne ich von meinem Mann … und habe es dann zu Anfang unserer Beziehung auch immer mal wieder mitgemacht. (Wir verbrachten abwechselnd Heilig Abend in der ein oder anderen Familie … bis wir nach 7 Jahren eine eigene Familie gegründet haben.

    Danach aber, wie bei mir in der Familie üblich … mit großem Essen … aber immer mal wieder etwas anderes. Rouladen, Braten, Fisch ….

    Viele Grüße und noch 3 möglichst entspannte Vorweihnachtstage

    Tanja

    1. Fisch gibt es bei meinem Vater oft, meine Stiefmutter kommt aus Polen, da gehört das zur Weihnachtstradition fest dazu.

  4. Ich mag das auch sehr gerne … Fisch liebe ich …

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